Dirty! Oder: Ein paar Zeilen über Erotik (1. Teil)

Dirty! Oder: Ein paar Zeilen über Erotik (1. Teil)


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Es gibt nur einen Grund, warum sich Frauen langweilige 90 Minuten Fußball ansehen: Weil die Männer meistens gut aussehen. Sport strotzt – sofern man den Medien glaubt – vor Erotik. Doch was ist dran an dieser Aussage?

Natürlich sind die besten Szenen beim Fußball die Torszenen! Für viele Frauen geht es dabei jedoch nicht etwa um die Tore, sondern darum, dass es Männer in Großaufnahmen gibt, die sich begeistert ins Gras werfen oder sich das Trikot vom Leib reißen. Dabei ist es auch vollkommen egal, welche Mannschaft gerade das Tor gemacht hat. Damit die Frauen auch noch bis zur letzten Minute mitschauen, obwohl sowieso klar ist, dass es 0:0 ausgeht, gibt es die bekannten Einblendungen am Spielende: gegenseitiges Schulterklopfen, Händeschütteln und vor allem der Trikottausch!

Dann gibt es noch diesen Usain Bolt. Nicht weniger muskulös als ein Fußballer, dafür mit strammeren Waden und einer extra großen Portion Selbstbewusstsein. Manche Frauen stehen auf dieses immense Machogehabe und die lächerliche Spielerei mit den Kameras.

Auch Frauen zeigen, was sie haben. Männliche Sportler sind in den Medien häufiger zu sehen. Warum eigentlich? Das haben sich offensichtlich auch einige Medienmogule gedacht. Clever wie sie sind, haben sie zugleich einen Plan entworfen, wie man nicht nur das Interesse für Randsportarten wecken kann, sondern auch dauerhaft die Einschaltquoten erhöhen kann: Man nehme Sportlerinnen und stecke sie in knapp bemessene Kleidung und rumms! Die Idee zeigte Wirkung.

Beachvolleyball wird erotisch. Was 1948 bei den Olympischen Spielen in London noch undenkbar gewesen wäre, ist mittlerweile zum Dresscode geworden: Der Bikini. Beachvolleyball ist seit 1996 offiziell olympisch und seitdem wird auch im Bikini gespielt. Derzeit ist Beachvolleyball die einzige Sportart, in der ein Bikini erlaubt ist.

Zwischen Schulturnen und Erotikmesse. In manchen Sportarten – wie z.B. Tennis – wird ein Punktgewinn stillschweigend hingenommen. In anderen Sportarten, wie z.B. Fußball, oder bleiben wir beim Beachvolleyball, folgt nach jedem Punktgewinn ein mehrstufiges Ritual: abklatschen, umarmen, nochmal abklatschen. Betrachtet man diese einfache Szenerie genauer, ist das nichts Anderes als eine prickelnde, skandalfreie Mischung aus Schulturnen, Rockkonzert und Erotikmesse.

Studentinnen lassen die Hüllen fallen. Nicht nur Spitzensportler zeigen sich freizügig in der Medienlandschaft. Auch die Sportler und Sportlerinnen von morgen lassen tief blicken. Warum soll man einen gut trainierten Körper nicht zeigen? Das dachten sich auch die Sportler und Sportlerinnen der Sporthochschule Köln und haben zugleich „Die Erotik des Sports“ in beeindruckenden Bildern festgehalten.

Emotionen, Spaß und Spektakel. Und ja, es stimmt! Sport strotzt vor Erotik. Eigentlich dürfte ich wegen der politischen Korrektheit so nicht denken und schon gar nicht schreiben, aber Erotik ist offensichtlich das zentrale Vermarktungsmittel eines Sportes – Sex sells!

(Foto: Michael Schuster / pixelio.de)

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