Zeit für Zeit

Zeit für Zeit


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Warum muss man ausgerechnet jetzt nachdenken? Warum über alles mögliche? Warum kann der Kopf nicht nachdenken, wenn man sowieso wach ist? Gute Fragen. Ich habe die Antworten.

Manchmal gibt es Nächte, die keine richtigen Nächte sind. Es sind Nächte, in denen man nicht schläft, sondern hellwach im Bett liegt. Man liegt wach und der Kopf rattert. Pausenlos. Ohne Erbarmen. All diese Fragen, die uns plötzlich nachts beschäftigen, sind mit einem Satz zu beantworten: Weil wir uns tagsüber nicht die Zeit nehmen.

In der Regel versuchen wir es nicht einmal. Ich muss mir da selbst an die Nase fassen und mit mir hart ins Gericht gehen. Meine Tage sind durchgeplant. Von morgens bis abends. Und das mindestens sechs Tage pro Woche. Nein, ich arbeite natürlich nicht 24 Stunden am Tag und auch nicht jeden Tag 15 Stunden. Aber auch ein liebgewonnenes Freizeitprogramm soll nicht ganz untergehen. Und schon ist er da: Neben dem Arbeitststress, gibt’s auch noch den Freizeitstress.

Selbst beim (Freizeit-) Sport haben wir Stress. Es gibt Trainingspläne, die akribisch eingehalten werden. Erkältungen werden zum Erreichen der Ziele auch gerne mal ignoriert. Wir wollen schneller laufen, schneller radfahren, einen schnelleren Topspin spielen.

Alles wird schneller. Die Autos, die Bahnen, das Internet, unser Leben. Es geht immer nur darum, schneller ans Ziel zu kommen. Wir rennen durch unser Leben und vergessen dabei, zu leben. Früher konnte es ebenfalls nicht schnell genug gehen, aber die Zeit verging irgendwie viel langsamer. Heute rennt die Zeit und wir wünschen uns oft, sie würde langsamer vergehen. Jetzt ist schon wieder Ostern. Bald Pfingsten und dann ist auch schon wieder ruckzuck Weihnachten.

Wir sollten uns mehr Zeit für die Zeit nehmen. Bewusster leben. Ab und zu mal anhalten, uns umsehen und dann den nächsten Schritt gehen. Unser neues Ziel sollte heißen, das Leben zu entschleunigen.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen.

(Foto: Gerd Altmann / pixelio.de)

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