Ich muss das jetzt mal loswerden. Tut mir leid. Ich kann einfach nicht anders. Überall schwärmen die Menschen, dass es schneit. Ja, sie sind sogar so verrückt und wünschen sich Schnee!
Ich kann das leider überhaupt nicht verstehen. Wirklich, überhaupt nicht. Zugegeben, eine Schneelandschaft sieht wunderschön aus. Mit dem Schlitten den Berg runterzurasen macht auch unglaublich viel Spaß. Aber hey, wenn man dort WOHNT und nicht nur URLAUB macht, dann hat der Spaß ganz schnell ein Ende. Fünf Mal täglich schneeschippen, das Auto ausgraben, Scheiben kratzen. Wenn’s das nur wäre. Viel blöder ist es, wenn man so wie ich, heute Morgen um 7:30 aus dem Haus musste.
Warum? Tja, ich war in einer sehr wichtigen Mission unterwegs. Eine Mission namens „Trainingslager“. So wie letztes Jahr. Aber mal der Reihe nach.
Nach hartem Kampf, einer sehr guten Planung und einem ausgetüftelten Zeitplan, ist es mir in der Theorie gelungen, sowohl zwei Mal Training pro Tag als auch arbeiten am Abend unter einen Hut zu bringen – und nebenbei noch Zeit zu haben, um meine Diplomarbeit zu schreiben. So weit die Theorie. Die Praxis sieht leider so aus, dass ich natürlich nicht das Wetter eingeplant habe und noch weniger damit gerechnet habe, dass wir hier in unserem Kaff festsitzen.
Und ich meine wirklich festsitzen. Ich war heute Morgen 30 Minuten unterwegs und bin gerade mal 10 Kilometer gefahren, um dann wieder Zuhause im Hof zu landen. Und es schneit weiter.
Jetzt könnte natürlich einer sagen, dass ich doch einfach Zuhause bleiben soll, das „großartige“ Wetter „genießen“ und das Trainingslager doch jetzt auch nicht lebenswichtig ist. Zugegeben, lebenswichtig ist es natürlich nicht. Aber mir sehr wichtig – mal davon abgesehen, dass ich mich seit Januar darauf freue.
Nachdem jetzt schon Autobahnen gesperrt wurden und Bundesstraßen unbefahrbar sind, bleibt es natürlich spannend, ob ich heute Abend zur Arbeit komme. Und wer sagt jetzt noch, dass Winter soooo toll ist?
(Foto: Mensi / pixelio.de)
Seelenhauch 