Tag 1: Wo bin ich eigentlich?

Tag 1: Wo bin ich eigentlich?


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5 Tage Trainerfortbildung, 15 Trainingseinheiten, 10 Theoriestunden, 5 Mittagessen, 5 Abendessen, 4 Mal Frühstück und Gepäck, so viel wie für drei Wochen Urlaub – wenn’s reicht. Jaja, was sich auf dem Papier „Urlaub“ nennt ist alles andere als ein Zuckerschlecken.

„Oh, du hast Urlaub? Wie schön! Erhol dich gut und genieße die Tage!“. Mit diesen flotten Sprüchen wurde ich vergangenen Freitag aus dem Büro entlassen. Ich war frohen Mutes – obwohl ich wusste, dass es keine Spiel-Spaß-Abenteuer, sondern harte Arbeit werden wird. Da stellt sich natürlich die Frage, warum ich mir das antue. Nun. Ich gebe zu, die Frage ist berechtigt. Ganz einfach: Ich will es wissen. Ich will wissen, wie ich mein eigenes Spiel durch noch nie dagewesene Fragen verbessern kann, wie ich mich selbst hinterfragen kann und wie ich mein Wissen an junge Spielerinnen und Spieler weitergeben kann, ohne dass sie nach dem Training heulend aus der Halle laufen. So weit zumindest der Plan.

Schon die Anreise heute Morgen war ziemlich abenteuerlich. Über zahlreiche Käffer mit seltsamen Namen, über die Schwarzwaldhochstraße bin ich irgendwann in dem kleinen und beschaulichen Örtchen namens Steinbach gelandet. Sehr idyllisch. Sogar so idyllisch, dass mich mein Handy erst einmal herzlich Willkommen geheißen hat – und zwar in Frankreich. Ich habe zwar mitbekommen, dass ich unterwegs dialektmäßig eine Grenze überschritten haben muss, dass ich jedoch gleich in Frankreich gelandet bin, war mir neu.

Schön ist auch, dass es hier kein Handynetz gibt. Wirklich. Einfach tot. Mit viel Glück hat man draußen auf dem Parkplatz einen Strich Empfang. Im Haus gibt es auch exakt einen Raum mit Internet und den habe ich jetzt natürlich erstmal eingenommen. Es ist unglaublich beschaulich.

Und ich muss direkt beichten. Heute Mittag war ich noch stolz wie Bolle, dass ich mich wacker rein basisch durch das Mittagsbufett gekämpft habe. Heute Abend hat’s schonmal gar nicht funktioniert. Ein paar Gürkchen und etwas Karotte, mehr hätte es dann nicht gegeben. Und hey, nach vier Stunden Sport hab ich einfach tierischen Kohldampf. Das ging mal gar nicht! Ich denke, ihr werdet es mir verzeihen. Ich hoffe es.

(Foto: S. Hofschläger / pixelio.de)

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